selbst-bewusst führen #36. Mit Executive Coach Claudia Nuss Führung neu denken.
Diesmal: Führen oder für Frust sorgen
Michael, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens bespricht mit seinem Abteilungsleiter die nächsten Ziele. Er für sich hat nicht nur das Endergebnis, sondern auch den Fahrplan und die Meilensteine bereits vor Augen. Alle kritischen Faktoren, sind ihm ebenso bekannt. Im Glauben Gutes zu tun, delegiert er seinem Mitarbeiter die Aufgabe und bespricht das Ergebnis.
Der Abteilungsleiter hat von den Zwischenschritten noch keine genaue Vorstellung. Nach mehreren Wochen wundert sich der Geschäftsführer, warum die ersten Schritte noch nicht so gesetzt wurden, wie er sie bereits vor Augen hatte.
Jetzt setzt er frustriert nochmals auf ein Gespräch und bricht damit heraus, wie es längst hätte sein sollen. Alexander, sein Abteilungsleiter, beginnt nun ebenfalls frustriert, seine Pläne, die er bereits begonnen hatte, nochmals zu überarbeiten und wieder von vorne zu beginnen.
Neben dem Zeitverlust, entsteht zusätzliche Kosten für die Zeitverzögerung und das Überarbeiten und es kommt auch zu einem Vertrauensverlust auf beiden Seiten.
Margarete, Bereichsleiterin der Firma M. bespricht mit Ihrer neuen Abteilungsleiterin die zwei nächsten Projekte die Anfang 2021 fertig sein sollen. Neben den konkreten Ergebnissen, teils sie mit Susanne ganz konkret Ihre Vorstellungen: Wo bekomme ich die notwendigen fehlenden Information? Wer sind die wichtigsten Ansprechpartner? Wann sollten welche Meilensteine erreicht sein? Wieviel Zeitpuffer ist idealerweise vorzusehen? Susanne bringt Ihrerseits als Expertin im Thema, viele Ideen ein, die Sie gemeinsam besprechen und erfolgreich integrieren.
Susanne tut sich nun leicht Schritt-für-Schritt Ihre Arbeit zu erfüllen. Sie kennt präzise die Erwartungen Ihrer Chefin. Jeweils nach Erreichen von zwei Meilensteinen berichtet Sie Ihrer Chefin über die erfolgreichen Fortschritte, die Sie erzielt hat. Ihre Chefin hat damit das Gefühl, dass die Dinge auf einem guten Weg sind. Bei einem nachmittäglichen gemeinsamen Kaffee feiern Sie diese kleinen Erfolge.
Optimale Zielgespräche führen
Margarete fühlt sich verstanden und Ihr Vertrauen in Ihre neue Mitarbeiterin wächst. Sie hat das Gefühl, dass Sie nach 3,4 Projekten nur mehr die allerwichtigsten Eckpfeiler besprechen muss und die Projekte erfolgreich umgesetzt werden.
Nachdem Sie diesen Prozess anfangs sehr intensiv geführt und begleitet hat, sind die beiden durch diesen intensiven Austausch so zusammengewachsen, dass man das Gefühl hat, dass eine, die Sätze der anderen vervollständigen könnte. Ihre Prozesse laufen nun effizient, vertrauensvoll und erfolgreich.
Immer wieder erlebe ich im falsch verstandenen Vertrauen, den ersten Prozess bei meinen Kunden. Nach drei Monaten trennen Sie sich enttäuscht wieder von Ihrem neuen Mitarbeiter, weil die nichts weiterbringen, sich nicht auskennen, zu langsam sind, die Werte des Unternehmens nicht verstehen, etc. Dass Sie sich gerade in der Anfangsphase kaum Zeit genommen haben, diese zu führen, vergessen Sie leider.
Lesen Sie meinen Tipp dazu in der aktuellen Ausgabe meiner Kolumne im Karriereteil von der Tageszeitung diePresse hier unter